Nationalpark Babiogórski

Der Babia Gora-Nationalpark liegt im südlichen Teil des Landes, in der Woiwodschaft Malopolskie (Kleinpolen), in der Nähe der Grenze zur Slowakei.

Nationalpark Babiogórski Zawoja
Internet: www.bpn.babia-gora.pl

Lage, Fläche, Geschichte

Der Babia Nationalpark umfasst die nördliche und südliche Seite des Babia Gora-Massivs mit dem höchsten Berg der Beskiden, dem Diablak (1725 m ü.dM.). Im Jahre 1977 wurde er von der UNESCO zu einem Weltreservat der Biosphäre erklärt und in das Programm Mensch und Biosphäre (MAB) einbezogen.

Geologie, Geomorphologie und Böden

Der Kamm des Babia Gora-Massivs erhebt und senkt sich nur leicht und bildet dadurch eine Kette von schwach ausgeprägten Gipfeln. Babia Gora besteht aus Sedimentfelsen. Diese wurden während des Tertiärs aufgeworfen und werden als karpatischer Flysch bezeichnet. Sie bestehen aus abwechselnden Schichten aus Magura-Sandstein, Mergel, Schiefer und Ton. An den offenen Stellen der steilen Nordseite von Babia Gora sind ihre ihre Zusammensetzung und Struktur deutlich zu sehen. Die Nordwände des Massivs entstanden infolge riesiger Erdrutsche.

Pflanzenwelt

Zu den Seltenheiten gehören Engelwurz-Laserkraut (im Parklogo) und Alpen-Hornkraut, das in Polen ausschließlich hier anzufinden ist. Das Babia Gora-Massiv ist ein natürliches Beispiel für eine stufig strukturierte Bergvegetation. Angesichts der strengen klimatischen Bedingungen und der armen Regosols, zeichnet sich die Vegetation durch einen ungewöhnlichen Artenreichtum aus.

In der unteren Hochwaldzone (700-1150 m ü.dM.) dominiert ein reicher karpatischer Buchenwald, wo die Tannen, Buchen und Fichten eine Höhe von 40 m und einen Umfang von über 350 cm erreichen. Ihr außergewöhnlicher Wert entsteht daraus, dass es sich um Urwälder handelt, die nie wirtschaftlich genutzt worden sind. In der oberen Hochwaldzone (1150-1350 m ü.dM.) herrschen hohe, schmale Fichten mit starken Zweigen vor.

Der Bereich über dem oberen Hochwald ist bewachsen von einer Pflanzengemeinschaft von Zwergkiefern mit einer Mischung aus Ebereschen und Kräutergewächsen. Der dichte Gürtel aus Zwergkiefern (1391-1650 m ü.dM.) ist durchbrochen von Gesteinsschutt. An den steilsten Hängen ist eine Buntschwingelgemeinschaft beheimatet - die einzige endemische Pflanzengruppe von Babia Gora.

Tierwelt

Die Parkfauna umfasst u.a. ca. 105 Vogelarten (darunter Ohreneulen, Uraleulen, Uhus, Spechte, Alpenbraunellen und Felsenpieper). Der Auerhahn ist in den letzten Jahren zu einer Seltenheit geworden. Im Park sind viele Säugetiere beheimatet. Zahlreich vertreten sind die Hirsche. Zu den Seltenheiten gehören Luchse, Wölfe und Bären sowie kleine Waldnagetiere: Siebenschläfer, Haselmäuse und Gartenschläfer.

Materielle Kultur und Tourismus

Die Babia Gora-Region ist gekennzeichnet von einer hohen kulturellen Vielfältigkeit. Von der lokalen Bevölkerung wurden viele Traditionen erhalten und gepflegt. In unmittelbarer Nachbarschaft des Parks, sowohl auf der südlichen als auch auf der nördlichen Seite kann man noch erhaltene traditionelle Formen der Architektur bewundern.

Das Babia Gora-Massiv ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts Ziel für touristische Wanderungen. Die im Jahre 1906 auf der Markowe Szczawiny-Lichtung erbaute Herberge ist bis heute in Betrieb. Wandern und klettern kann man im Park entlang der Wanderwege vom Tagesanbruch bis zur Abenddämmerung. Die größte Touristenattraktion ist der Diablak, der höchste Gipfel von Babia Gora, der sich einige Hundert Meter über die benachbarten Gipfel erhebt. Hier bietet sich ein phantastischer Blick über die Umgebung von Krakau bis zur Niederen Tatra, einschließlich eines Panoramas der Polnischen Tatra.

Das Ausbildungszentrum bei der Parkverwaltung bietet eine Dauerausstellung zur Naturgeschichte sowie eine Gartenausstellung der lokalen Pflanzenwelt.

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